SYMBOLIK

Früchte

     

Die Frucht ist Symbol der Reife, der abgeschlossenen Entwicklung. Mehrere und verschiedene Früchte symbolisieren häufig Fülle, Fruchtbarkeit und Wohlstand.

Die verbotene Frucht des Paradieses - in der Bibel nicht genau beschrieben - ist je nach der Landschaft der jeweiligen Kunstdarstellung ein Apfel, Trauben, Kirschen usw.; sie symbolisiert die Verlockung zur Sünde.

 

Apfel Altes Fruchtbarkeitssymbol, vor allem der rote Apfel oft auch als Liebessymbol. Wegen seiner Kugelgestalt verstand man ihn verschiedentlich als Sinnbild der Ewigkeit.
In der Antike galten die goldenen Äpfel der Hesperiden als Symbol der Unsterblichkeit.
Die Kugelgestalt des Apfels wird in der christlichen Symbolik auch als Sinnbild der Erde verstanden, seine schöne Farbe und die Süßigkeit entsprechend als Symbol für die Verlockungen der Welt. Der Apfel ist daher häufig auch
Sinnbild des ersten Sündenfalls. Ein Apfel in der Hand Christi symbolisiert mit Bezug darauf die Erlösung von der durch den Sündenfall entstandenen Erbsünde, Äpfel am Weihnachtsbaum die durch Christus erwirkte Rückkehr der Menschheit ins Paradies. In demselben Sinne muß auch der Apfel als Attribut Marias, der neuen Eva, verstanden werden.
Der Reichsapfel, das Sinnbild der Erdkugel, ist ein Symbol der Weltherrschaft: in der Antike verschiedentlich mit der Darstellung der Siegesgöttin Nike, bei christlichen Herrschern meist mit dem Kreuz bekrönt.
 
Birne Die Birne wird wegen ihrer unbestimmt an weibliche Formen erinnernden Gestalt in der psychoanalytischen Traumdeutung häufig sexuell interpretiert. Im Volksglauben deuten viele Birnen au8f reichen Kindersegen hin.
 
Erdbeere Im Mittelalter war die Erdbeere nur in ihrer kleinfrüchtigen Form bekannt. Wegen ihrer dreiteiligen Blätter war sie Symbol der Dreieinigkeit. Wegen ihres, bei allen sonstigen Vorzügen, niederen Wuchses war sie auch Sinnbild edler Demut und Bescheidenheit. Die blutrote, nach unten geneigte Frucht wurde gelegentlich auch als Symbol für das vergossene Blut Christi oder der Märtyrer gedeutet, die fünfblättrige Blüte als Sinnbild der fünf Wunden Christi.
Die reife Frucht konnte auch auf die Reife einer jungen Frau zu Ehe und Mutterschaft deuten; sie begegnet außerdem gelegentlich als Sinnbild der Weltlust.
 
Feige siehe Feigenbaum / Bäume
 
Granatapfel Wie andere Früchte mit zahlreichen Kernen (Kürbis, Orange, Tomate, Zitrone, Melone) oft Fruchtbarkeitssymbol, weshalb er in Griechenland Demeter, Aphrodite und Hera geweiht war. Im alten Rom trugen jungverheiratete Frauen, mit Bezug auf diese Bedeutung, Kränze aus Zweigen des Granatapfelbaums. Das Öffnen des Granatapfels wird gelegentlich auch in symbolischer Beziehung zur Defloration gesehen.
Wegen der leuchtendroten Farbe seines Fruchtfleisches war der Granatapfel auch ein Symbol für die Liebe, für Blut und damit zugleich für Leben und Tod.
Im Judentum war der Granatapfel ein Symbol für die Gesetzestreue gegenüber der Thora.
Im Mittelalter wurden Duft und Vielzahl der Kerne als Symbol der Schönheit und der zahlreichen Tugenden Mariens gedeutet. Die kugelige Form, die Vielzahl der Kerne und der Wohlgeruch galten aber auch als Sinnbild der Vollkommenheit, der unendlichen Zahl der Eigenschaften und der Güte Gottes. Die Vielzahl der Kerne, in einem Gehäuse vereinigt, konnte außerdem als ein Symbol der Kirche aufgefaßt werden. Den roten Saft des Granatapfels brachte man mit dem Blut der Märtyrer in Verbindung. Der Granatapfel, dessen Schale hart und ungenießbar ist, der jedoch im Innern süßen Saft birgt, wurde schließlich auch zeitweilig als Symbol des vollkommenen Christen, insbesondere des Priesters gedeutet.
 
Hülsenfrucht Symbol der Leiblichkeit als Hülle der Seele und des Geistes.
 
Kirsche In Japan Symbol der Selbstfindung und des Selbstopfers, vor allem des Opfers von Blut und Leben der Samurai9 im Krieg (so wie man das rote Fleisch der Kirsche entfernt, um zum harten Kern vorzudringen).
Auf Darstellungen der christlichen Kunst des Mittelalters kann die Kirsche gelegentlich auch, wie der Apfel, die verbotene Frucht bedeuten.
 
Mandel Als süße Frucht in einer harten Schale Symbol des Wesentlichen, Geistigen, das hinter Äußerlichkeiten verborgen ist. Symbol Christi, weil seine menschliche Natur seine göttliche verbirgt, auch Sinnbild seiner Inkarnation (vgl. Mandorla)..
In der Antike galt die Mandel wie die Nuß wegen ihres beschützt geborgenen Kerns als Symbol der Schwangerschaft und Fruchtbarkeit und wurde daher bei Hochzeiten ausgestreut. Da man den genießbaren Kern erst aus der Schale herausarbeiten mußte, war sie auch ein Symbol der Geduld. Das aus der Mandel gewonnene Öl hatte bei den Griechen phallische Bedeutung, es galt als der Samen des Zeus.
 
Pflaume Die Pflaume wird in der psychoanalytischen Traumdeutung gelegentlich als weibliches Sexualsymbol verstanden.
 
Quitte In der Antike Symbol für Glück, Liebe und Fruchtbarkeit, der Aphrodite (Venus) heilig. In Griechenland brachte die Frau bei der Hochzeit eine Quitte ins Haus des Ehemanns als Symbol der erhofften glücklichen Ehe.
 
Rettich Hatte im Mittelalter vorwiegend negative symbolische Bedeutung als Sinnbild für Zank und Streit. Da man ihm wie der Rübe eine Verwandtschaft zu bösen Geistern nachsagte, wurden die Rettiche und Rüben verschiedentlich geweiht, d.h. unschädlich gemacht.
Saubohne Die Saubohne war bereits im Altertum als Nutzpflanze bekannt. Die schwarzfleckige Blüte galt verschiedentlich als Todes-Symbol. Der Samen wurde symbolisch mit der Fruchtbarkeit, mit Bereichen unter der Erde und daher auch wiederum mit dem Tod in Verbindung gebracht. Die doppelte symbolische Zuordnung zu Tod und Leben drückt sich z.B. in dem Umstand aus, daß man die Bohnen einerseits in Verbindung brachte mit den Seelen Verstorbener, andererseits mit embryonalen, vor allem männlichen Kindern. Saubohnenopfer wurden entsprechend bei Feldarbeit und Ernte, bei Hochzeiten und Begräbnissen gebracht.
 
Tomate
Walnuß Entspricht symbolisch weitgehend der Mandel. In der christlichen Literatur verschiedentlich erwähnt als Sinnbild des Menschen: die grüne Hülle als Symbol des Fleisches, die harte Schale als Symbol der Knochen und der süße Kern als Symbol der Seele. Als Christus-Symbol verkörpert die bitter schmeckende Hülle das Fleisch Christi, das die bittere Passion durchlitten hat, die Schale das Holz des Kreuzes und der Kern, der nährt und durch sein Öl Licht ermöglicht, die göttliche Natur Christi.
 
Weinstock
Zitrone Im Judentum Symbol des menschlichen Herzens. Galt im Mittelalter als Symbol des Lebens und als Schutz gegen lebensfeindliche Kräfte, z.B. gegen Verzauberung, Gift, Pest usw., wurde als Grabbeigabe verwendet und spielte auch im Brauchtum bei Taufen, Hochzeiten, Konfirmation, Kommunion usw. eine Rolle. Im späten Mittelalter, als Symbol der Reinheit, Mariensymbol.


 


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