Muskat

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MUSKATNUSS-M

 

 

 

 

Geschmack & Aroma

 

Muskatnuss duftet aromatisch und schmeckt feurig-würzig und leicht bitter.

 

Verwendung

 

Muskatnuss gibt es als ganze "Nuss" oder bereits gemahlen zu kaufen. Sie würzt Suppen, helle Soßen, Gemüsegerichte, wie Spinat, Rosenkohl, Blumenkohl und Brokkoli, aber auch Eiergerichte, Kartoffeln und Nudeln. Sie passt gut zu Fisch- und Fleischgerichten oder Ragouts, ebenso zu Pudding und zartem Gebäck. Außerdem gehört oft eine Prise Muskatnuss in Eierpunsch, Rum- und Fruchtbowlen.

 

Lagerung

 

In fest verschließbaren Behältern kühl und dunkel aufbewahrt halten sich ganze Muskatnüsse 2-3 Jahre.

 

Küchentipp

 

Muskat sollte vorsichtig dosiert werden, denn der Geschmack ist durch die vielen enthaltenen Öle sehr intensiv. Da das Gewürz sehr dominant ist, kann es leicht heraus geschmeckt werden.

 

Das Aroma der Muskatnuss ist leicht flüchtig, deshalb verwendet man in der Küche meist frisch geriebene Muskatnuss. Fertig gekauftes Muskatnusspulver verliert durch die Trocknung sehr viel Geschmack.

 

Muskat sollte erst am Ende des Garprozesses zugegeben werden, da es nicht hitzestabil ist.

 

Die Muskatnuss ist der Kern der Frucht des Muskatbaumes (Myristica fragrans). In dieser Nuss sind eine Menge ätherischer Öle enthalten, deshalb wird die Muskatnuss auch als Aphrodisiakum, als Droge und als Medizin verwendet.

 

Der Samenmantel des Muskatnussbaums wird Macis oder Muskatblüte genannt und ebenfalls als Gewürz verwendet.

 

Muskatnussbäume wachsen in allen tropischen Gebieten nördlich und südlich des Äquators. Die besten Sorten kommen jedoch aus Westindien und Indonesien.

"Der Geschmack des Muskats setzt sich aus einer Mischung von Pinien- und Zitronentönen, von blumigen, warmen und pfeffrigen Noten der aromatischen Verbindung Mysticin zusammen, die dem Muskat angeblich auch halluzinogene Eigenschaften verleiht. Gibt man Muskat an milde Speisen wie Käsepasta, Vanillecremes oder Kartoffeln, kommt seine Komplexität schön zur Geltung - vor allem, wenn man genug hinzufügt." (1)

Muskatöl spielt eine wichtige Rolle in der Lebensmittel-industrie. Gegenüber der Verwendung gemahlener Muskat-nüsse bietet das Öl verschiedene Vorteile: Es ist wegen der standardisierten Würzkraft besser dosierbar und auch besser haltbar. Es wird als natürliches Geschmacksmittel in Back-waren, Sirupen, Getränken sowie Süßigkeiten verwendet und ist Bestandteil der oft unter dem Namen Muskatnuss-Würzer im Handel angebotenen Gewürzaromazubereitungen (meist auf Basis von Weizenkleie).



In der traditionellen Medi-zin werden Muskatnuss und Muskatnussöl für Krankhei-ten des Verdauungssystems verwendet.

Ätherisches Muskatöl wird als Aromastoff in Zahnpasten und als Geschmackskorrigens in Medikamenten genutzt. In der Parfümerie wird es oft herb-würzigen Männerparfümen zugesetzt.

 

Muskatnussbutter kann nach Abtrennen des ätherischen Öls als Ersatz für Kakao-butter dienen oder gemeinsam mit anderen Fetten wie beispielsweise Baumwollsamenöl oder Kokosnussöl verwendet werden. Mus-katnussbutter wird in Indien aus minderwerti-gen Samen gewonnen; man stellt daraus Kerzen, Zahnpasten, Seife und Parfum her.

In Indien wird eine Salbe aus Muskatnusspulver und Was-ser hergestellt, die Hautlei-den wie Ekzeme oder Flech-ten lindert.

Den Ärzten der Antike war die Muskatnuss unbekannt. Die „Früchte“ des Muskatnussbaumes gelangten vermutlich mit den Kreuzfahrern nach Europa. Die erste gesicherte Überliefe-rung stammt von dem byzantinischen Arzt Simon Seth, der im 10. Jahrhundert über die Muskatnuss schrieb, „dass sie dem Magen, der Leber und dem Herzen nütze“, aber auch bereits vor deren übermäßigem Verzehr warnte, „weil sie dann den Eingeweiden schade“.

 

Die Muskatnuss wurde im 16. Jahrhundert als das Gold Ostindiens bezeichnet. Briten, Spanier, Portugiesen und Niederländer bekriegten sich wegen der Frucht des Muskat-nussbaumes. In Folge der blutigen Auseinandersetzungen um die Muskatnuss wurde ein geschichtsträchtiger Tausch getätigt. Am 18. April 1667 tauschten die Briten die kleine Insel Run im Ostindischen Archipel gegen die viel größere Insel Manhattan an der amerikanischen Ostküste ein, die bis dahin in niederländischer Hand war und damals weniger als 1.000 Einwohner hatte.

 

Die Insel Run ist nur etwa 3.000 Meter lang und 750 Meter breit. Sie galt als Ort sagenhafter Reichtümer, da sie mit Muskatnussbäumen bewachsen war. Zur Zeit der niederländi-schen Vormachtstellung wurden auf vielen anderen Inseln die Muskatnussbäume abgeholzt. Die Niederländische Ostindien-Kompanie wollte damit eine Monopolstellung im Handel aufbauen, was ihr zeitweise auch gelang. Als der Muskatnuss in England während der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zugeschrieben wurde, die einzig wirksame Medizin gegen die Pest zu sein, waren die Preiserhöhungen nicht mehr aufzuhalten.

 

Mitte des 16. Jahrhunderts verkauften die einheimischen Händler auf den Banda-Inseln zehn Pfund Muskatnuss für weniger als einen englischen Penny. In England diese Menge für mehr als zwei englische Pfund und zehn Shilling verkauft (damals mehr als der Wochenlohn eines Arbeiters), also ein Preisverhältnis von 600.

 

1770 ließ Pierre Poivre, der damals Statthalter von Mauritius war, einige Exemplare des Muskatbaums von den Molukken nach Afrika entführen, um sie auf Mauritius und Réunion anzubauen und damit erfolgreich das Monopol der Niederländer zu brechen.